Vier Leserbriefe zum Thema "Oberbürgermeister ignoriert Ängste"

(Quelle Salzgitter-Zeitung vom 11.01.2018)

Zu "Das Jahr wird für die Stadt entscheidend sein" vom 30. Dezember 2017:

Es ist erschreckend, mit welcher Arroganz und Verantwortungslosigkeit der Oberbürgermeister in seiner Jahresendebotschaft die Sorgen, Nöte, Ängste und Argumente der Bevölkerung im Nordosten ignoriert. "Am Ende geht es um die Abwägung von Interessen", sagt er. Wessen Interessen? Klingelbiel weiß, dass Salzgitter noch weitere 1,5 Millionen Quadratmeter Industrie- und Gewerbefläche im Stadtgebiet anzubieten hat. Es gibt keinen vernünftigen Grund, "auf Bürgermeister komm raus" für diesen Generationen schädigenden Aktionismus, bei dem mehr als 3 Millionen Quadratmeter landwirtschaftlich genutzter Natur vernichtet werden. Es gibt in Deutschland keine Region, in der Lebensraum und Lebensqualität ihrer Bewohner mehr eingeschränkt ist als in den Kanaldörfern Bleckenstedt, Sauingen, Beddingen und Üfingen im Nordosten. Diese Situation hat die Grenzen des Zumutbaren schon jetzt längst überschritten.

Justus Becker, Sauingen

Zum selben Thema:

Was ist bloß in unseren Oberbürgermeister gefahren? Erst verpasst Klingebiel den Watenstedtern eine volle Breitseite und ein paar Tage später gibt er Üfingen,Sauingen und den umliegenden Orten zu verstehen, dass nun mal nicht jeder zufriedengestellt werden kann - im Klartext, dass es auch Verlierer gibt. Und das, obwohl die Gutachten weder vorliegen, noch ausgewertet sind. Also von vornherein ein abgekartetes Spiel.

Karin Leopold, Salzgitter

Ebenfalls dazu:

Der Oberbürgermeister spricht in dem Interview von "Restflächen", die Salzgitter in seinen Industrie- und Gewerbegebieten noch zur Verfügung stehen. Das Gegenteil ist der Fall. Salzgitter hat Gewerbe- und Industrieflächen in Hülle und Fülle. Sage und schreibe "159 Hektar!" warten noch auf Unternehmen. Der Oberbürgermeister sollte doch wissen, warum so wenige Unternehmen nach Salzgitter wollen? Das zu wissen, ist doch genau sein Job. Und wenn er dazu nicht in der Lage ist, dann sollte er mit Braunschweig fusionieren und alle Probleme sind gelöst, ohne für Nichts und wieder nichts wertvolles Land zu verschleudern und Menschen durch Lärm und Luftverschmutzung unglücklich zu machen.

Carsten Smeikal, Salzgitter

Auch dazu:

Der Oberbürgermeister setzt sich für eine familienfreundliche Stadt ein. Charmant. Dafür hat er meine volle Hochachtung. Wie passt es aber zusammen, dass unseren Dörfern eine unerträgliche Verkehrssituation mit einer enormen Lärm- und Luftverschmutzung beschert werden soll. Wer will mit kleinen Kindern in solche Orte ziehen?

Christel Nolte, Üfingen